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Neue Gruppe für Mädchen und Frauen bei der RG Lahr

2019-Messner-Vanessa

Neue Gruppe für Mädchen und Frauen bei der RG Lahr

25
Nov
2019
Ringen – ein typischer Jungssport. Das ist ein weit verbreitetes Vorurteil. Ringen ist für alle ein grossartiger Sport. Die RG Lahr gründet im neuen Jahr eine neue Abteilung. "Breitensport Ringen für Mädchen und Frauen".
 
Das erste Training findet am Montag, den 13. Januar 2020 um 18.00 Uhr in der Schulturnhalle in Kuhbach statt. Wir starten zunächst mit einem Mindestalter von ca. acht Jahren, nach oben gibt es keine Grenze. Wir möchten abwarten, wie die Resonanz auf unser Angebot wird.
 
Als Trainerin konnten wir Vanessa Meßner für uns gewinnen. Vanessa ist Ringerin, Sportwartin und Kampfrichterin für den RSV Schuttertal. Am vergangenen Wochenende belegte sie mit dem Team Südbaden Platz 3 bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Frauen. Im Interview mit Dorothea Oldak beantwortete Vanessa nun einige Fragen:
 
Doro: Die RG Lahr bietet ab Januar eine Breitensportgruppe Mädchen- und Frauenringen an und konnte Dich als Trainerin gewinnen. Was hat Dich bewogen, diese Aufgabe zu übernehmen?
 
Vanessa: Ich stelle mich sehr gerne immer wieder neuen Aufgaben und Herausforderungen. Mir gefiel die Idee der Breitensportgruppe sofort und will das gerne unterstützen.
 
Doro: Wo siehst Du die Unterschiede zwischen einer Breitensportgruppe Ringen und einer aktiven Gruppe?
 
Vanessa: Bei der Breitensportgruppe soll hauptsächlich der Spaß an Bewegung im Vordergrund stehen. Auf den Teilnehmerinnen lastet kein Erfolgsdruck. Das Ringen ist ein intensives Ganzkörpertraining. Es wird sowohl Kraft, Koordination als auch Geschicklichkeit benötigt
 
Doro: Wer kann denn alles ins Training kommen?
 
Vanessa: Wir haben uns überlegt vorerst das Training für Frauen und Mädels ab ca. 8 Jahren anzubieten, nach oben gibt es keine Grenzen. Dann werden wir sehen, wie sich das ganze entwickelt. Ob mit oder ohne Erfahrungen im Ringen ist ganz egal. Ich bin selbst sehr gespannt.
 
Doro: Hast Du schon Ideen, wie Du das Training gestalten möchtest? Was sind Deine Ziele?
 
Vanessa: In erster Linie soll das Training Spaß und Freude machen. Ich versuche es mit einer guten Mischung an Spiel und ringerischen Techniken und hoffe, dass ich viele Mädchen und Frauen begeistern kann.
 
Doro: Du bist aktive Ringerin und auch Kampfrichterin für den RSV Schuttertal. Wie lange schon und wie bist Du überhaupt zum Ringen gekommen?
 
Vanessa: Ich war schon mit vier Jahren im Bambinitraining. Mein Papa, mein Bruder und weitere Verwandte sind oder waren im Ringersport aktiv, ich bin also quasi mit dem RSV aufgewachsen. Ich selbst habe gerungen bis ich 13 Jahre alt war, dann hat sich das ganze leider irgendwie im Sand verlaufen und ein paar Jahre später wurde ich gefragt ob ich mir nicht vorstellen könnte, Kampfrichterin zu werden. Nun pfeife ich schon seit sechs Jahren.
 
Von Jahr zu Jahr wurde die Lust, selbst wieder zu ringen, größer. Anfang dieses Jahres dachte ich dann "entweder jetzt oder nie. Wenn ich es nicht versuche, werde ich es irgendwann bereuen" und so stand ich im Juni das erste Mal wieder im Trikot auf der Matte. Vom 22. bis 23. November durfte für die Mannschaft des Südbadischen Ringerverbandes in Rimbach bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Frauen antreten und es war ein grandioses Gefühl, dank unserer starken Teamleistung 3. Deutscher Meister zu werden.
 
Doro: Liebe Vanessa, herzlichen Glückwunsch zum errungenen Titel und vielen Dank für das Interview. Die RG Lahr freut sich schon riesig auf die neue Gruppe und die Zusammenarbeit mit Dir. Wir wünschen Dir bei der neuen Aufgabe ganz viel Erfolg ! Besonders freuen wir uns auch, dass Dein Engagement für das Ringen über die eigenen Vereinsgrenzen hinaus geht. Wer weiß, vielleicht gibt es im gesamten Schuttertal Mädchen und Frauen, die gerne mit einer Schuttertälerin in Lahr trainieren möchten, das wäre toll.
 
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10 Gründe warum Ringen so wertvoll ist ❣️
 
1. Köperbeherrschung
Durch verschiedene Kraft und Gleichgewichtsübungen sowie durch das Techniktraining lernt man den Körper kennen und ihn zu kontrollieren
 
2. Fairness
Wie bei vielen Sportarten ist auch beim Ringen die Fairness ein wichtiger Bestandteil des Trainings. Auch ein festes Regelwerk mit klaren Grenzen trägt zur Ausbildung des Fairnessgedankens bei.
 
3. Werte
Unser Sport vermittelt in jedem Training Werte wie Teamgeist, Respekt, Ehrgeiz, Toleranz und Rücksichtnahme.
 
4. Gesundheit und Fitness
Ringen strengt an und das ist gut so. Beim Ringkampf werden praktisch alle Muskelgruppen trainiert. Ein regelmäßiges Training ist außerdem nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Geist.
 
5. Eigene Grenzen
Durch Trainingskämpfe erkennt man eigenen Grenzen. Man lernt aber auch, die eines anderen einschätzen und nicht zu überschreiten.
 
6. Sozialisierung und Teamgeist
Beim Ringen kommen Menschen aus allen Bereichen zusammen. Wir unterstützen uns bei Erfolgen und auch Misserfolgen, wenn es mal nicht so gut läuft. Ringerinnen sind Gegner und Freunde gleichermaßen, auf und neben der Matte.
 
7. Disziplin
Erfolg kommt nicht von alleine. Bei der Wiederholung von Übungen und dem Ausdauertraining kommt die Präzision hinzu. Erfolg muss nicht erfolgsorientiert sein - Erfolg kann auch heißen, abnehmen, Spaß an der Bewegung erlernen, selbstsicherer werden und vieles mehr.
 
8. Selbstvertrauen
Seinen eigenen Körper und Geist zu kennen sowie zu trainieren stärkt das Selbstbewusstsein und gibt Selbstsicherheit. Aus Nachwuchsringern werden Persönlichkeiten.
 
9. Regeln und Normen
Wenn man auf den Schultern liegt, ist der Kampf beendet. Regeln und Normen setzen klare Grenzen. Der Ringkampf geht nicht nur bei Wettkämpfen Regeln nach, auch im Training lernt man, den Hinweisen der Trainer zu folgen.
 
10. Spaß
Bewegung, Spiel und Sport sind wichtig. Diesem natürlichen Bewegungsdrang könnt ihr im Training auch auf spielerische Art nachgehen. Sport macht Spaß.