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RG Lahr zwischen Hoffnung und Frust

2019-RGLahr

RG Lahr zwischen Hoffnung und Frust

05
Dec
2019

Vielen Dank an Uwe Schwerer von der Badischen Zeitung für den tollen Artikel und ganze egal, wie die Saison ausgeht, die RG Lahr ist unglaublich stolz auf ihre jungen Wilden ! 

 

Nach 15 von 18 Kämpfen ist die Meisterschaft für die Lahrer Ringer durchaus noch möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.

Aus eigener Kraft können die Lahrer Ringer ihr großes Saisonziel nicht mehr erreichen. So klammern sie sich an die vage Hoffnung, Verbandsliga-Tabellenführer AC Gutach-Bleibach könnte auf dem Weg zur Meisterschaft, welcher am Ende auch in die Oberliga führt, doch noch straucheln. "Am Wochenende fällt die Vorentscheidung", sagt der Lahrer Trainer Toni Oldak.

In der Theorie ist noch Vieles möglich im Endspurt der Verbandsliga: Bei noch drei ausstehenden Kämpfen finden sich die Lahrer mit 20:10 Zählern auf Rang vier, zwei Punkte hinter dem AC Gutach-Bleibach und jeweils einen hinter SV Gresgen und KSV Wollmatingen. Doch Oldak, welcher zusammen mit dem ehemaligen Olympioniken Andreas Steinbach die Staffel trainiert, sagt schon jetzt: "Die Enttäuschung ist groß. Wir wissen, dass wir viel mehr hätten erreichen können. Aber aus technischen Gründen hat das nicht geklappt." Er meint damit: In jenen fünf Mannschaftsbegegnungen, an deren Ende die Lahrer punktlos blieben, fehlten wichtige Athleten, aus ganz verschiedenen Gründen.

Die vier Polizisten in den Reihen der Lahrer Ringergemeinschaft – Patrick Allgaier, Viktor Hubert, Mike Köln und Nick Hoffmann – müssen gelegentlich auch an Samstagen ihre beruflichen Verpflichtungen erfüllen, während die Kollegen zum sportiven Kräftemessen schreiten. Dazu kamen Verletzungen von Stammringern. "Wir haben deswegen selbst zwei, drei Kämpfe vergeigt", so Oldak.

Dabei denkt er zum Beispiel an die 9:23-Niederlage am 16. November beim KSV Allensbach, wo das Fehlen von Luis Fening und Eugen Schell heftig ins Kontor schlug. Oder an den Auftakt zur Rückrunde am ersten November-Wochenende, als die Lahrer sich an zwei folgenden Tagen erst dem ASV Vörstetten und dann dem AC Gutach-Bleibach beugen mussten.

Die Lahrer verfügen aber auch über Möglichkeiten, von denen andere Teams nur träumen können. Eduard Kratz, der ehemalige Bundesligaringer, der regelmäßig bei der RGL im Training auf der Matte steht, hat in den letzten Kämpfen der Verbandsligastaffel zweimal ausgeholfen. "Sportlich und in psychologischer Hinsicht sehr wertvoll", befindet Oldak.

Die Mannschaft des Trainerteams Steinbach/Oldak hatte vor der Runde einige Veränderungen erfahren: Der dreifache deutsche Jugendmeisters Marc Fischer ging zum Erstligisten RKG Freiburg, Erwin Semke zum Oberligisten KSV Appenweier. Auch Sebastian Kaczmarzyk, Thomas Braun und Niklas Erke suchten neue Herausforderungen. Auf der anderen Seite standen zwei potente Zugänge: Julian Steinbach, Sohn von Andreas Steinbach, kehrte zu seinen sportlichen Wurzeln zurück. Dazu kam der international erfahrene georgische Spitzenringer Vano Raminashvili, der allerdings nur in den ersten vier Mannschaftskämpfen in Aktion trat.

Platz zwei ist am Ende kein lohnendes Ziel. Nur der Verbandsliga-Meister erwirbt sich in diesem Jahr das Aufstiegsrecht – anders als im vergangenen, als sowohl Meister SV Eschbach als auch Vizemeister RG Waldkirch-Kollnau sich in die Oberliga verabschiedeten. Ungeachtet dessen wie das Finale ausgeht, haben die Lahrer Ringer eine sehr ordentliche Gesamtleistung in ihrer zweiten Saison in der Verbandsliga gezeigt. Die erste Runde nach dem Aufstieg hatten sie im Dezember 2018 auf Platz sechs beendet.

Daumen drücken für den SV Triberg

Die Hoffnungen von Oldak und Kollegen ruhen nun darauf, dass ihnen die Konkurrenz zur Hilfe eilen möge. Sie drücken dem SV Triberg kräftig die Daumen, welcher dem Besuch des Spitzenreiters Gutach-Bleibach entgegensieht. "Die Triberger haben in den letzten Wochen einen starken Eindruck gemacht", hat der Lahrer Coach beobachtet. Wenn der Tabellenführer aber am kommenden Samstag in Triberg siegt, "dann ist die Entscheidung zu 90 Prozent gefallen." Die Lahrer haben am Sonntag in Form des Tabellenletzten RG Hausen-Zell II eine sehr lösbare Aufgabe vor der Brust. Sie wissen: Dass die Staffel aus Gutach-Bleibach in den beiden finalen Begegnungen dann noch einen Fehler macht, ist ausgesprochen unwahrscheinlich.

Bei Punktgleichheit mit Gutach-Bleibach käme der direkte Vergleich zwischen den beiden Teams ins Spiel, wobei die Lahrer den Kürzeren zögen. Trotzdem gilt für Oldak: "Wir geben alles bis zum allerletzten Kampf."

Foto: Pressebüro Schaller