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Ringer der RG Lahr greifen künftig in der Oberliga an

2021-Aufstieg

Ringer der RG Lahr greifen künftig in der Oberliga an

04
Feb
2021

Vielen Dank Benedikt Hecht von der Badischen Zeitung für den tollen Bericht. Foto Pressbüro Schaller

Die Freude am Montagabend bei den Ringern der RG Lahr war groß. Der Verbandsligist wird in der Saison 2021 als Nachrücker in der Oberliga antreten.

Oberliga, so lautet künftig die Heimat der Ringer der RG Lahr. Am Montagabend erfuhr der Club von der Entscheidung des Südbadischen Ringerverbands (SBRV). "Die Freude bei uns ist natürlich riesig", sagt RG-Vorsitzender Ferrit Kellouche. Bereits vergangene Woche gab es erste Anfragen an die Ringergemeinschaft, ob sie sich vorstellen könnte, den Schritt von der Verbandsliga in die Oberliga zu wagen. "Freitagabend haben wir im Vorstand dann darüber gesprochen und das Votum lautete eindeutig, die Chance wahrzunehmen", führt Kellouche weiter aus.

2019 verpassten die Ringer der RG Lahr als Verbandsligazweiter noch denkbar knapp den Sprung in die Oberliga. Im direkten Vergleich mit Spitzenreiter AC Gutach-Bleibach hatten die Lahrer durch weniger errungene Schultersiege das Nachsehen. RG-Trainer Toni Oldak schimpfte damals im Gespräch mit der Badischen Zeitung über die letztendlich ausschlaggebenden "verfluchten Schultersiege". Im vergangenen Herbst fiel der Ligabetrieb flach, weil vielen Mannschaften das Risiko in Pandemiezeiten zu groß war. Lediglich in Freundschaftskämpfen konnten sich die Ringer der RGL mit ihren Konkurrenten messen. "Das haben sie richtig gut gemacht", bilanziert Kellouche.

Zusammenschluss des KSV Gottmadingen und des KSV Taisersdorf macht es möglich

Doch wie kam es jetzt zum Aufstieg in die Oberliga? "Der KSV Gottmadingen und der KSV Taisersdorf schließen sich zu einer Wettkampfgemeinschaft zusammen", erklärt Kellouche. In der Oberliga wurde dadurch ein Platz frei, und da sich der SV Eschbach 1967, Absteiger in der Saison 2019, gegen eine Teilnahme an der Oberliga aussprach, durften die Lahrer über die Möglichkeit, in die höhere Klasse aufzurücken, nachdenken. "Das Schöne ist, dass uns jetzt einige spannende Derby bevorstehen", so Kellouche. So treffen die Lahrer Ringer in der kommenden Saison unter anderem auf den RSV Schuttertal, KSV Appenweier, KSV Haslach oder den VfK Mühlenbach. "Das sind Lokalduelle, die einfach jedem Lust bereiten", ergänzt Kellouche.

Mancher Verein würde jetzt in Panik ausbrechen, muss der Kader komplett neu aufgestellt werden, wen können wir wir verpflichten? Diese Fragen liegen nun auch bei der RG Lahr auf dem Tisch. Kellouche winkt aber sofort ab: "Von unserem Konzept, auf die Jungs aus den eigenen Reihen zu setzen, werden wir nicht abweichen." Bereits seine Vorgängerin Dorothea Oldak habe diesen Weg eingeleitet, er wolle von diesem auf keinen Fall abkommen. "Dennoch ist uns klar, dass die Oberliga höherer Kosten verursacht", so Kellouche.

Seit zwei Jahren ist die Oberliga das große Ziel

Toni Oldak, der gemeinsam mit Andreas Steinbach die RG-Griffkünstler trainiert, unterstützt die Haltung des Vereins, auf die eigene Jugend zu setzen und nicht auf auswärtige Akteure. "Im Schwergewicht werden wir vermutlich nicht darum herumkommen uns zu verstärken, ansonsten haben die Jungs es sich durch ihre jahrelange Arbeit verdient, jetzt auch in der Oberliga antreten zu dürfen und nicht verdrängt zu werden", so Oldak. Schließlich sei dies auch Ansporn für die RGL-Ringer gewesen. "Seit zwei Jahren bereiten wir uns auf die Oberliga vor, gingen in jeden Kampf mit dem Ziel, dies endlich zu erreichen."

Zu früh kommt der Schritt daher auf keinen Fall: "Am liebsten würden die Jungs sofort auf die Matte gehen." Zumal es im Lahrer Kader auch vier Akteure gibt, die als Kaderathleten in Freiburg am Olympiastützpunkt (OSP) fortgebildet werden: Eugen Schell, Viktor und Christian Hubert sowie Calvin Keil. Sie dürfen derzeit immerhin am OSP ringen. "Für den Rest steht Hometraining an, Joggen und Ähnliches. Auf Dauer ist das natürlich schwierig", so Oldak. Daher ist er sich auch der Tatsache bewusst, dass es derzeit schier unmöglich ist, die Leistungen der gegnerischen Teams einzuordnen. "Die Corona-Pandemie hat in unserem Sport alles verändert."

Herausforderung wird gerne angenommen

Oldak vermutet daher auch, dass nicht jeder Jugendliche nach der langen Wettkampfpause wieder auf die Matte zurückkehrt. "Für unsere Bemühungen im Vorfeld ist das natürlich schade, aber wenn die Jungs auf Dauer nicht kämpfen dürfen, muss ich einfach damit einfach rechnen", so der RGL-Trainer.

Oldak wirft einen weiteren Punkt in den Raum, der ihn neben der Freude am meisten beschäftigt: "Jetzt heißt es, wir dürfen in der Saison 2021 Oberliga ringen, losgehen würde diese im September. Doch ist dies dann überhaupt möglich?" Seine Hoffnung ist zwar, dass nach Ostern Lockerungen in Kraft treten und die Ringer auch wieder auf die Matte dürfen, letztendlich hängt es aber "vom Impfungsverlauf ab. Alles andere wäre Spekulation".

Bei der RG Lahr ist man sich jedenfalls der Tatsache bewusst, dass nach einem Jahr ohne echte Wettkämpfe mit der Oberliga nun keine leichte Aufgabe bevorsteht. "Die Herausforderung nehmen wir aber gerne an", sagt Ferrit Kellouche. Und Toni Oldak ist jetzt schon ziemlich sicher, dass sein Team auch eine Etage höher eine gute Rolle spielen wird.